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Eine winzige Schule an einem riesigen Sumpf

In den engen Gassen von Vikaspuri wurden wir zu einer Schule geführt, wo morgens kleine Kinder unterrichtet werden, deren Eltern noch nicht vom UNHCR anerkannt worden sind. Nachmittags finden zudem Nähkurse an zwei Maschinen statt und dann später abends Englischkurse für Erwachsene. Diese Aktivitäten konnten mit unserem Projekt für relativ wenig Geld ins Leben gerufen werden.

Im Innern des Klassenzimmers.

Der Raum, in dem dies alles stattfindet, ist nur etwa 3 mal 3 m groß. Ich war nicht wenig erstaunt zu erfahren, dass abends durchaus mal 15 Erwachsene hier auf dem Boden kauern und nach der Arbeit ihre verbleibenden Energien mobilisieren, um Englisch zu lernen. Es ist nicht nur erstaunlich wegen der schieren Kleinheit des Raumes, sondern auch wegen der schlechten Luft. Vor dem Raum, der über ein paar Stufen direkt ins Freie führt, befindet sich ein kleiner Platz. Dieser Platz ist überschwemmt mit einer schlammigen und schaumigen Mischung aus allerhand Unrat, worunter meinem Geruchssinn zufolge ganz sicher auch Fäkalien sind. An der Straße verläuft eine Art Abwasserkanal entlang, in den dieser Platz wohl entwässert werden soll, der aber nach den Regenfällen natürlich umgekehrt Wasser frei setzt.

Vor der Tür sieht es sehr ungesund aus.

Diese Schule wird von einer Organisation der Falam Frauen betrieben. Falam sind eine Untergruppe der Chin, was nichts  mit China zu tun hat, sondern eine der ethnischen Makrogruppen in Burma darstellt. In Delhi leben vor allem Chin (geschätzte 10000), da sie daheim sehr von Armut und der Hungersnot betroffen sind und da deren Gebiete an Indien grenzen. Weil diese Untergruppen wie Falam, Hakha usw. alle verschiedene Sprachen sprechen, bleiben die Angehörigen zumeist unter sich. Für meinen Geschmack bleiben sie ein wenig zu viel unter sich. Mir macht es nichts aus, Freunde aus anderen Ländern zu haben und mich nur schwer verständigen zu können.

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