Deutsche Regierung unterstützt Junta

Wie die burmesische Exilzeitung Mizzima heute mitteilt, lehnt es die deutsche Regierung ab, die burmesische Militärjunta für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Verantwortung zu ziehen. Die Begründung klingt, wie so oft, zunächst wie der weise Ratschlag zu einer besonnenen Kooperation – was allerdings angesichts des schon länger anhaltenden Laissez-faire aus Berlin verdächtig bekannt vorkommt und der Verzögerungstaktik des Regimes ganz auffällig entgegen kommt.

Die Frage stellt sich also, ob die zum deutschen Mythos erhobene heilige Kuh Exportwirtschaft wieder einmal das eigentliche Argument liefert. Und tatsächlich bestätigt der Artikel den Verdacht: Die Firma Deckel Maho Gildemeister (DMG) soll Experten und Teile zur Herstellung von Raketenteilen geliefert haben, die Firma Trumpf ein Laserschneidegerät.

Sehen so die ausländischen Investitionen und das berühmt-berüchtigte “Engagement” aus, die die Verbrechen der burmesischen Armee gegen die Karen im Osten des Landes, die Verfolgung von Journalisten und Oppositionellen und die Selbstbereicherung des Regimes beenden sollen?

Das darf wohl bezweifelt werden.

Wenn ich dazu lese, dass die in Rangun ansässige deutsche Diplomatie dabei assistiert, dann fällt mir der Bericht der Historikerkommission über die Verwicklung des Auswärtigen Amtes bei der Deckung von Naziverbrechen ein, die sogar noch lange Zeit in der Bundesrepublik anhielten, und ich denke mir, dass in ein paar Jahrzehnten ein neuer Bericht fällig sein wird darüber, wie die deutsche Außenpolitik Wirtschaftsunternehmen profitieren ließ, indem sie Regime in Schutz nahm.

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